Einbrechende Preise, Wertverlust von Geld, totaler Ruin. Das sind die drei Begrifflichkeiten, die sofort in den Kopf schießen, wenn das Wort „Inflation“ fällt. In der Geschichte gab es diverse Ereignisse, die zu Hyperinflationen führten. Die Weltwirtschaftskrise vor dem Zweiten Weltkrieg war so eine. Bis heute ist die Vorstellung von Sparern nachhaltig davon geprägt.
Was ist die Inflation eigentlich?
Darunter versteht man den schleichenden Wertverlust von Geld. Das Wort „Inflation“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „sich aufblasen“. Es bezieht sich auf die Geldmenge und dessen Kaufkraft. Das Gegenteil von Inflation ist die Deflation. Dabei wird das Geld aufgewertet. Wer allerdings denkt, dass das besser ist, hat weit gefehlt: Geld ausgeben wird dadurch unattraktiver.
Jährlicher Wertverlust
Finanzexperten bestimmen in gewissen Abständen die Inflationsrate. Das ist die Zahl, um den sich das Geld pro Jahr entwertet. Derzeit rechnen Beobachter mit einer jährlichen Rate von etwa 2%. Das ist allerdings nur der Durchschnitt. Der tatsächliche Wert liegt derzeit weit darunter.
Anzeichen einer Inflation
Gerade die Sorge vor steigenden Zinsen steht dabei im Zentrum. Eine gut laufende Wirtschaft kurbelt gleichzeitig auch die Inflation mit an. Waren werden in der Folge teurer, Zinsen können steigen. Lange Zeit war beispielsweise das Wirtschaftswachstum der USA ohne nennenswerten Wertverlust möglich. Mittlerweile lassen sich allerdings Preissteigerungen von 2,7% verzeichnen. Diese Anzeichen können zwar auf eine bevorstehende Inflation hinweisen, sicher ist sie aber nicht. Dennoch kann es nicht schaden, daran zu denken, sein Erspartes zu schützen.
Aktien als Anlagemöglichkeit
Anteile an Unternehmen gelten als Sachwerte. Das macht Aktien theoretisch zu einem guten Schutz gegen Inflationen. Allerdings kann sich eine rasch voranschreitende Geldentwertung hier schnell negativ auswirken. Sobald die Produktionskosten die Verkaufseinnahmen übersteigen, fallen die Aktienwerte. Wenn stürmische Zeiten bevorstehen sind Aktionäre zudem vorsichtig beim Ankauf.
Immobilien als Schutz
Grund- und Hauseigentum sind sogenannte Substanzwerte. Sie gelten daher als grundsätzlich wertstabil. Allerdings sind in den letzten Jahren auch die Immobilienpreise deutlich angestiegen. Das liegt, unter anderem, auch an der lockeren Geldpolitik der Notenbanken. Beobachter warnen bereits vor einer potentiellen Liquiditätsblase an den Immobilienmärkten.
Klassischer Inflationsschutz: Gold
Hierbei kann besonders auf den Substanzwert vertraut werden. Das heißt, dass der Wert des gekauften Goldes sich wohl nie komplett verflüchtigen wird. Die Preise für das Edelmetall sind in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Gold gilt als klassischer Inflationsschutz. Es bietet vor allem bei Hyperinflationen Sicherheit. Das sind die Inflationen, die Finanzexperten als echte Krisen betiteln.
Anleihen, ein Geheimtipp?
Preissteigerungen führen schnell zu steigenden Zinsen. Daher sind festverzinste Wertpapiere, wie beispielsweise Staatsanleihen, kein guter Schutz gegen Inflationen. Trotzdem gelten bestimmte Anleihen unter Experten als Geheimtipps: Sogenannte Papiere mit variabler Verzinsung (Floating Rate Notes) oder inflationsgebundene Papiere (Inflation Linkes Notes) sind, laut Experten, echte Zugpferde. Hier wird bei Inflationen ein entsprechender Ausgleich an die Anleger ausgezahlt. Es lohnt sich, vor dem Kauf auf die Inflationsrate zu achten, die der Anleihe zugrunde liegt. Bei Wertpapieren mit variabler Verzinsung werden in regelmäßigen Abständen die Zinsen angepasst. Nachteile sind für Laien häufig undurchsichtige versteckte Kosten.